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Advent.

6. Dez – ADVENTSGESCHICHTE  

Darüber, wer St. Nikolaus war und warum wir ihn heute feiern, gibt es viele Geschichten. Eine davon handelt von einem Knaben namens Nikolaus, welcher vor langer Zeit mit seinen Eltern in der reichen Stadt Patara lebte. Sein Onkel, ebenfalls namens Nikolaus und seines Zeichens Bischof der grossen Stadt Myra, taufte den bereits als Kind frommen Burschen und lehrte ihm die heiligen Schriften. Die Eltern des jungen Nikolaus starben beide innerhalb weniger Tage an einer schlimmen Krankheit, so dass Nikolaus allein mit seinem Glauben zurückblieb. Sein Onkel nahm ihn bei sich auf und riet dem wissbegierigen Nikolaus, seinen Kummer mit Ablenkung durch Lesen zu zerstreuen.  

Also machte sich Nikolaus über jedes Buch her, das er finden konnte. Tief in der Bibliothek der Abtei stolperte er über ein Tagebuch eines sumerischen Brotbäckers, welcher seinen Hefeteig zu lange in der Sonne stehen liess und detailgetreu über den entstandenen Gärprozess und die faszinierende daraus entstandene Flüssigkeit namens Bier berichtete. Der Sumerer, der mit seinem Volk damals das Zweistromland Mesopotamien bevölkerte, entwickelte die Bierkultur weiter und dokumentierte fleissig alle Erkenntnisse in seinem Tagebuch. Dieses hochentwickelte Volk kannte bereits vier verschiedene Methoden, aus vergorenem Brotteig Bier herzustellen. 

Nikolaus überzeugte seinen Onkel, einen Teil der reichen Getreide-Ernte für Experimente nutzen zu dürfen und braute den ganzen Herbst über mit den Mönchen der Abtei Bier. Am 6. Dezember war es so weit und sie konnten die von der einhaltenden Kälte und Dunkelheit mürrischen Leute mit dem Erzeugnis ihrer Arbeit beschenken. Für jeden Menschen der Stadt sollen Nikolaus und die Mönche an jenem Tag eine Amphore verteilt haben. Die Menschen jauchzten ob dem Geschmack und der Nahrhaftigkeit des edlen Elixiers und priesen es allen Bekannten und Verwandten an. So wurden Nikolaus und die Erkenntnisse der Sumerer über alle Grenzen hinaus bekannt.  

Da Nikolaus wahrhaftig keinen Profit erzielen wollte und die Menschen am Getränk und seiner Herstellung teilhaben liess, verehrte man ihn. Er lehrte das Brauen allen Interessierten und mahnte sie, mit dem Ergebnis Freude zu verbreiten, also zumindest einen Teil auch zu verschenken. So machte die frohe Kunde und auch das Wissen seine Runde. Die Leute von nah und fern waren froh ob der Grosszügigkeit, so sehr das man ihn heilig sprach.  

Seit jenem Tage schenken wir am 6. Dezember unseren Liebsten etwas, um sie glücklich zu machen. St. Nikolaus sei Dank. 

12. Dez – ADVENTSGESCHICHTE – Wie die sieben Schwaben einen Bayern zwiebelten

Ausserhalb Mindelheim – das Nest liessen sie abseiten liegen, fürchtend, die Mindelheimer möchten Furcht vor ihnen bekommen – da kam ihnen ein Mensch in den Weg, ein gar absonderlicher vor andern, dem sie’s sogleich an seinen Häs (1) ansahen, was er für ein Landsmann sei. Er war ein Bräuer (2)f1 aus München und hatte Säu ins Reich getrieben und dafür Hopfen eingehandelt in Memmingen. Ein gar stattlicher Bauch gleich einem Bonzen schmückte seinen Korpus, denn er war gewöhnt, täglich seine vierzig Halbe zu trinken und ein Schlaftränkle dazu.

Der blieb am Weg stehen und liess die Spiessmänner an sich vorbeiziehen und lugte ihnen nach wie eine Allgäuer Kuh dem Heuwagen. Er hatte offenbar nicht geringe Lust, die Sieben ordentlich auszulachen. Der Blitzschwab merkte das, fasste Mut und schrie den Bräuer an: «Was guckst du so? Hotz Blitz! Hast du noch nie einen Schwaben gesehen?» worauf jener unter Lachen zur Antwort gab: »O ja, bei mir daheim auf der Malzdarre gibt’s zu Tausende und mehr als den Leuten lieb ist.« – »Hotz Blitz, Malefiz!« fuhr da der Blitzeschwab auf und alle sieben machten Miene, dem Bayern auf den Leib zu rücken, der ein Fetzenkerl war und dem der Blitzschwab kümmerlich bis an den Nabel reichte.

Der Bayer aber hielt sich den Bauch und schüttelte sich immer mehr vor Lachen: «Ihr Schwaben, wenn ihr mir nicht sieben Schritt vom Leib bleibt, so spritze ich euch Insektenpulver unter die Nase und hin seid ihr.» Auf solch ein gottlos Wort hin sprang der Gelbfüssler, der gegen den Bayern freilich ein Zwerg war und diesem kaum an die unterste Rippe reichte, zu dem Lästermaul hin, und eh der Bayer sich’s versah, war ihm das Schwäblein ins Gesicht gejuckt und hatte ihm eine so wetterliche Ohrfeige spendiert, dass dem Münchner das Feuer aus den Augen schoss und er am helllichten Tag ein ganzes Firmament von Sternlein vor sich tanzen sah.

Der Bayer aber, nicht faul, langte mit dem Arm weitmächtig aus, um dem Schwäblein auch eine zu versetzen; und es wär’ auch eine Watsche gewesen, an die er sein Lebtag gedacht hätte. Aber weil der Schwab ebenso geschwind wieder auf dem Boden war, wie in der Luft, so schlug der Bräuer in den Wind hinein, so dass er sich um und um drehte wie ein Kreisel und zuletzt auf den Boden plumpste, wie ein Mehlsack. Jetzt aber fielen die Schwaben über ihn her wie Gänse über einen Apfelbutzen; der Blitzschwab packte ihn an der Gurgel; die andern hielten ihn an Händen und Füssen und es trommelte nur so auf dem Bierbauch, die Schläge fielen hageldicht.

Er wäre aber doch ihrer Herr geworden und hätte sie sämtlich in die Höhe geschupft wie ein Pfulben (3), wenn nicht endlich auch der Allgäuer wie ein Maltersack auf ihn gefallen wäre und ihm drohte, er werde ihm das Licht ausblasen, wenn er ihnen den Schimpf nicht abbitten tät. Der Bayer musste es denn wohl tun, und so liessen sie ihn gehen. Als er aber nach München zurück gekommen, liess er an sein Haus, auf dem Anger, die sieben Schwaben malen zum ewigen Gedächtnis, allwo sie noch heutigestags zu sehen sind.

1 Häs: Schwäbisch für Kleidung

2 Bräuer: Schwäbisch für Braumeister

3 Pfulben: Schwäbisch für Kissen

19. Dez – Bier Fakten & Zitate zum 4. Advent

Bern, der Bier-Kanton. Der Kanton Bern steht mit der höchsten Dichte an (Mikro-)Brauereien der Schweiz an vorderster Front der Bierproduktion! 186 offiziell gelistete Brauereien waren es Ende 2019, das sind mehr als 16 Prozent aller Schweizer Brauereien.

Ein Liter Bier in 1,3 Sekunden! Diesen Rekord stellte Steven Petrosino im Jahr 1977 in den USA auf. Bis heute hat noch niemand schneller ein Bier getrunken. Es sollte auch Stevens Bestleistung bleiben, er hat diese Zeit nicht noch einmal geschafft.

Eine Schätzung der Guiness-Brauerei besagt, dass in Grossbritannien jedes Jahr 93’000 Liter Bier verschwendet werden, indem es in Bärten hängen bleibt.

Welche Marke verkauft das meiste Bier der Welt? Budweiser? Heineken? Feldschlösschen? Alles falsch! Das chinesische Bier namens «Snow» wurde im Jahr 2017 (letzte verfügbare Zahlen) mit Abstand am meisten verkauft, nämlich 101,2 Millionen Hektoliter wurden ausgeschenkt, mehr als doppelt so viel als das zweitplatzierte Budweiser (49,2 Mio. Hektoliter).

Bier ist gesund, denn es besteht zu ungefähr 93 Prozent aus Wasser. Aber nicht nur das: Bier enthält jede Menge Mineralstoffe, zum Beispiel Kalzium, Phosphor, Magnesium und Kalium. Dazu kommen verschiedene B-Vitamine und natürlich ist Bier eine rein pflanzliche und vegane Spezialität.

Die alten Wikinger glaubten, dass nach ihrem Tod in Walhalla eine riesige Ziege namens Heidrun auf sie wartet, aus deren Euter Bier fließt.

Im US-Bundesstaat Oregon stellt eine Brauerei eine Biersorte mittels Hefepilzen her, die aus dem Bart eines Mitarbeiters gewonnen werden.

Zitate:
„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“ – Benjamin Franklin
„Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen, betrunken zu sein, um Zeit mit Idioten verbringen zu können.“ – Ernest Hemingway

24. Dez – Der fröhliche Biergeist

Irgendetwas war anders in dieser Adventszeit. Die Sonne suchte Ruhe hinter Wolken und Nebel legte seinen Schatten über die Tage, es war dunkel und trist. Und genauso empfanden es auch die Menschen. Dunkel und trist und ihre Mundwinkel zeigten immer mehr nach unten. Schlecht gelaunt und mit griesgrämigen Blicken hasteten sie durch die Strassen. Dieses Dunkel war anstrengend und die Wochen vor Weihnachten fühlten sich damit noch gehetzter an als sonst. 

Spiritus Cervisiam, der fröhliche Biergeist, der einen Ausflug in die Stadt zu den Menschen machte, erblickte verwundert die Gesichter der Bürger. 

„Was grämt die Menschenskinder? Warum sind viele ihrer Art in dieser Weihnachtszeit so schlecht gelaunt?”, fragte er sich. “Das gefällt mir nicht. Nein, überhaupt nicht gefällt mir das!”. Und so begab er sich auf eine nächtliche Runde durch alle Brauereien der Stadt und der Umgebung. “Liebe Brüder und Schwestern, wir müssen etwas ändern”, sagte er zu den Maischen, Hefen und Bieren. “Die Weihnachtszeit soll eine frohe Zeit sein. Ich will, dass ihr ab sofort alle fröhlich lacht.” 

“Wie soll das gehen?”, fragte ein frisch abgefülltes Pale Ale erstaunt. “Unser Braumeister ist so müde, dass er immerzu brummig guckt. Wie soll er uns da mit fröhlichem Strahlen brauen? Oder soll er uns Lachgesichter auf den Deckel malen?” 

“Verzagt nicht”, sagte Spiritus Cervisiam, der zunehmend grimmig wurde. “Weihnachten soll kein muffiges Griesgramfest sein. Lasst mich nur machen.” Und er murmelte einige Zauberworte, die keiner verstehen konnte, und eilte weiter zur nächsten Brauerei. 

Viel zu tun hatte er in dieser Nacht, doch als der Morgen die Nacht ablöste und die Leute am nächsten Tag in die Brauerei kamen, strahlten ihnen die Pilsner, Schwarzbier, Weizenbier, Lagerbier, Stout, Pale Ale und Märzen fröhlich entgegen. Die Biere gaben sich alle Mühe einen warmen Glanz zu versprühen und etwas von oben betrachtet sah es aus, als würde die Etikette lächeln. Lustig sah das aus, und die Leute kauften mit einem Lächeln im Gesicht die fröhlich strahlenden Brauwaren. Die Braumeister waren gut aufgelegt und konnten zu jedem ihrer Werke eine Geschichte erzählen. 

Auch von Zuhause aus konnten die Leute sich und ihren Liebsten Verzückung bescheren. Brewmee.ch machte es möglich Brauwerke erstklassiger Qualität von regionalen Passionsbraumeistern direkt ins warme Zuhause liefern zu lassen. Von diesem Tage an blickten viel weniger Leute in der Stadt muffig drein. Ab und zu war sogar fröhliches Lachen zu hören. Am lautesten aber lachten die Biere und die Braukessel. Das aber konnte keiner hören – ausser dem Biergeist natürlich.